Ich hatte schon ziemlich lange auf diesen Termin hingefiebert. Immer und immer wieder war ich im Kopf verschiedene Szenarien durchgegangen, wie sich die Session entwickelt. Es ist dann natürlich völlig anders gewesen, als das, was ich erwartet hatte. Doch der Reihe nach.
Von Minute Eins an schlägt Undine mich in ihren Bann. Wir haben jetzt schon so oft miteinander gespielt, dass dieses Gefühl keine völlige Verwirrung mehr in mir auslöst. Im Gegenteil: mit Anlauf und kopfüber springe ich in diese Empfindung. Nur wenige Augenblicke später ist es so weit und ich schmiege mich an die Herrin. Sie sitzt auf der Couch und ich knie vor ihr, mein Oberkörper lehnt auf ihrem Schoß. Sie goutiert meine devote Haltung, streichelt mich und flüstert mir süße Dinge ins Ohr.
Ich werfe mich an ihre Schulter und sie lässt diese Berührung zu. Sie erlaubt es mir auch, dass ich ihre Halsbeuge anknabbere. Vor meinem inneren Auge ist es eine zärtliche, erotische Geste. Seien wir ehrlich: in der Realität habe ich sie wahrscheinlich lediglich angesabbert. Aber sie lässt mich gewähren und ich bin glücklich dabei.
Sie fährt mir zwischen die Beine und berührt mich sacht, was bereits ein präkollaptisches Japsen bei mir auslöst. Ich weiß auch ohne Befehl, was die Herrin will, als sie die feucht-gänzenden Finger vor mein Gesicht hält. Intensiv beginn ich an Zeige- und Mittelfinger zu saugen. Ich lege mich richtig ins Zeug. Die Herrin signalisiert mir, dass sie meine Bemühungen auch okay findet und spendiert mir noch den Ringfinger. Einen langen, köstlichen Moment lang fickt sie mit der Hand meinen Mund.
Undine erhebt sich, und ich will ihr folgen. Allerdings drückt sie meinen Oberkörper sanft, aber bestimmt auf die Couch. „Du bleibst schön auf den Knien.“ Es fühlt sich un-fucking-fassbar gut an, wie sie mit einer Hand in meinem Nacken meinen ganzen Körper delegiert. Da ist er wieder, der Katzenmoment.
Ich glaube, es ist ein Lederpaddel mit dem sie mich schlägt, während mein Oberkörper noch auf der Couch ruht. Es ist eine lässige Bewegung aus dem Handgelenk. Easy. Für uns beide.
Undine heißt mich Aufstehen. Sie flüstert mir ins Ohr, dass sie mich heute nicht fesseln würde, sondern dass ich alle Schmerzen für sie reglos ertragen müsste. Selbstbewusst und übermütig stehe ich in der guten Stube und verschränke die Hände im Nacken, weil sie es befiehlt. Das kommt mir gelegen. Ich ziehe den Bauch ein, überstrecke den Rücken, wippe leicht auf den Zehenspitzen und spanne damit jeden Muskel im Körper an. Habe ich vor der Session noch ein Bodyweight Workout eingebaut, um die Muskeln aufzupumpen? Jaaaaa, natürlich. Hey, wenn man einen Termin bei einer Halbgöttin hat, dann kann man das auch schon mal vorbereiten. Und ein paar Burpees können ja nicht schaden.
Lasziv lässt sie eine Bullwhip an meinem Hals entlang gleiten und streift sie durch mein Gesicht. Aus Gewohnheit schnappe ich zu und halte das weiche Leder zwischen meinen Lippen. Sie lässt das Instrument nach unten gleiten und schlingt es eng um meinen Hals. Und das schätze ich so sehr an ihrem Spiel: sie bestimmt mit größtmöglicher Präzision die Intensität, sie hat keine Skrupel mit höchster Intensität zu spielen, aber sie macht es eben nur, wenn sie selbst es möchte. Und jetzt ist so ein Moment. Schwer und breit windet sich das Schlaginstrument um meinen Hals. Ich schnappe nach Luft und binnen kürzester Zeit wird mir schummrig, meine Augen tränen, das krampfhafte Schlucken wird bald einsetzen. Aber Undine ist halt erfahren. Sie riskiert nicht, dass ich umkippe, mir dabei vielleicht den Kopf anschlage und dann ihre schöne Bude vollblute. Sie gewährt mir zum richtigen Zeitpunkt wieder Luft und ich stoffwechsele sauber weiter.
Allerdings verkrampft mein Nacken. Es mag wie eine lahme Ausrede klingen, aber ich hatte gestern wirklich viel Langhantelrudern und Military Press im Gym absolviert. Ich senke die Arme und entspanne die Muskeln, ohne mir viel Gedanken darüber zu machen. Plötzlich steht die Herrin vor mir und starrt mir in die Augen. Ich bin sofort im Hab-Acht, weiche eine Briefmarkenbreite zurück und denke noch so, „Okay, warum starren mich diese tiefblauen Augen jetzt so an? Eben war doch noch alles easy.“ Und während ich mich frage, ob sie eigentlich Kontaktlinsen trägt, verpasst sie mir eine Ohrfeige. Das sorgt direkt für ein Maximum an Aufmerksamkeit meinerseits. Ich steh ja total auf Ohrfeigen. Und die hatte ich echt nicht kommen sehen.
„Ich erwarte ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf die Dinge, die ich sage“, ranzt die Herrin mich an.
Wenig später wird mir Erlösung zuteil und Undine lotst mich vor den schmalen Spiegel. Ich soll die Arme (zum Glück) hinter dem Rücken verschränken und die Augen schließen. Ich gehorche, spüre kurze Zeit später eine Art Ziepen an meinen Brüsten. Auch ohne die Augen zu öffnen, weiß ich, dass das Klammern sind. Natürlich legt die Herrin ein Muster an. Symmetrie ist für alle Tops ja mega wichtig.
Sie bringt die letzten Klammern an und jetzt wird es wirklich fies. Richtig fies. Ich hatte nicht in Erinnerung gehabt, dass Klammern so fies sein können. Das ist ja ekelhaft fies. Der Schmerz zieht sich wie Kaugummi, den man unter den Stuhl kleben will und dann bleibt er am Finger hängen. Und der Schmerz steigt beständig an. Es gibt keinen Moment der Entlastung. Meine Hände sind auf dem Rücken verschränkt, sie hat es befohlen. Aber mein ganzer Körper ist in Aufruhr und ich verdrehe mich. Fuck, das hätte ich nicht gedacht.
Flehentlich werfe ich meine Stirn an ihre Brust und sofort krallt sie ihre Hand in meinen Nacken. Das fühlt sich so gut an. Sofort ebbt der Schmerz ab. Sie flüstert, dass ich mich in ihren Schutz begeben darf. Doch gleichzeitig bewegt sie einige Klammern. Trotzdem ist ihre sanfte Stimme ein Segen.
Sie beginnt, die äußeren Klammern zu lösen und Schmerz flutet durch meinen Körper. Es ist echt so anders als Flag. Es ist echt anders. Ich winde mich in ihren Armen, aber irgendwann endet ihre Barmherzigkeit und sie befiehlt mir, dass ich Blickkontakt zu ihr halten soll. Es gibt nicht viel, was mich so geil macht, wie ihr kalter Blick und ihr zur Maske erstarrtes Gesicht.
Sie starrt mich aus tiefblauen Augen an und ich starre mit flimmerndem Blick zurück. Mein Gesicht spiegelt gezügelte Wut, Schmerz und Unterwürfigkeit wieder. Als nur noch die letzten zwei Klammern übrig sind, ist mir völlig klar, dass ich das nicht packen werden. Das kann man nicht aushalten. Jedenfalls ich kann das nicht aushalten. Immer wieder blinzele ich nervös zu den Klammern, während die Herrin mich auffordert, den Blickkontakt zu halten. Tief in meinem Innneren habe ich Angst vor diesem Schmerz.
Als Undine die Klammern zieht, ist die Quantität des Schmerzes völlig unherblich angesichts der Qualität. Sofort breche ich den Blickkontakt ab, reiße die Arme vor die Brust und gehe ich die Knie, um meine überreizten Nippel zu schützen. Die Herrin geht seitlich an mir vorbei.
Ich habe ihr Gesicht nicht gesehen. Aber ich bin mir sehr sicher, dass ein Lächeln auf ihren Lippen lag.
Sie lässt sich auf dem Sessel nieder. Nachdem ich den Schmerz überwunden habe, komme ich mit Kraftgang auf sie zu und lasse mich auf den Knien vor ihr nieder. „Warum krabbelst du vor mir rum, wenn du nicht einmal den einfachsten Schmerz für mich ertragen kannst“, werde ich angepampt. Alter Verwalter, da kann aber jemand richtig nölig sein. Ich springe auf die Füße und stehe nackt, entblößt und verlegen vor ihr.
Sie kann die Stille ertragen, aber ich halt auch. Die Sekunden dehnen sich zu Minuten.
„Du darfst dich hinknien, wenn du bereit bist, mir zu dienen. Auch dann, wenn es schwer fällt.“ Tatsächlich möchte ich mich gerne wieder an ihren weichen, warmen Körper schmiegen. Leicht zeitverzögert geben meine Knie nach und ich gehe zu Boden. „Na, komm schon her“, spricht sie und nimmt mich herzlich in den Arm. Das ist echt richtig, richtig warmherzig. So als wäre ich ihr merkwürdiges Haustier, dass sie total gerne mag, aber das auch nervt, weil es ständig die Schuhe zerfetzt. Okay, das ist vielleicht sogar eine ziemlich präzise Beschreibung unseres Spiels. Egal, mein Körper schüttet sofort wieder Endorphine aus.
Ich soll mich auf den Rücken legen und liege asap vor ihr. Weil ich ein Bauer bin, versuche ich ein Blick unter ihr Kleid zu erhaschen. Leider hat sie die Beine streng überschlagen. Aber sie streift den Schuh ab und reckt mir ihren Fuß entgegen. Ähm, ernsthaft? Nachdem meine Absolution allerdings erst wenige Minuten alt ist, will ich mein Glück nicht direkt auf die Probe stellen und ergreife vorsichtig ihren Fuß. Ich mache das kurz: ich habe keinen Fußfetisch und ich habe auch noch nie einen Massagekurs belegt. Meine Bemühungen waren ambitioniert, aber unterirdisch schlecht. Die arme Frau hat Glück, dass sie keinen Mittelfußbruch erlitten hat.
Trotz meiner wenig überzeugenden Performance oder vielleicht auch, weil ihr einfach langweilig ist, beginnt die Herrin mit dem anderen Fuß in meinem Intimbereich zu hantieren. Und darauf reagiert mein Körper extrem. Sofort steigen 1000 Raketen in meinem Kopf auf und explodieren zu einem fantastischen Erlebnis. Mit wenigen Hemmungen beginne ich, meine Klit an ihrem Fußballen zu reiben. Da ich selbst nicht glauben kann, was gerade passiert, lasse ich ihren Fuß los und starre auf meine untere Körperhälfte. Ich bin perplex. Aber Undine lässt das nicht gelten und streckt mir fordernd wieder ihren Fuß entgegen. Aus einer mir nicht bekannten Motivation heraus beginne ich an ihrem Fuß zu nuckeln. Alter, keine Ahnung, was mit mir los ist. Normale Menschen stehen darauf, Füße zu massieren. Aber ich mag es halt offensichtlich gerne, mich an einem Fuß zu reiben und meinen Gegenüber anzusabbern. Ich muss ganz dringend mit meinem Therapeuten darüber reden.
Es ist kein brüllender Orgasmus, der mich schüttelt. Es ist eher eine hohe Welle, auf der ich reite. Und rein rational weiß ich, dass es irgendwie merkwürdig ist, dass ich auf dem Boden liege, mich an einem Fuß reibe und den anderen Fuß anlecke… aber es ist mir in diesem Moment sehr egal. Denn meine Welle ist gerade verdammt gut.
Dennoch stehe ich wenig später leicht verlegen vor der Herrin und räuspere mich auf diese Art, die ich von mir kenne. So räuspere ich mich immer, wenn ich schlecht vorbereitet bin. Aber auf Undine kann man sich halt auch nur sehr begrenzt vorbereiten.
Undine verfrachtet mich in die Sling, die im Fesselrahmen in der Ecke baumelt. Naja, so ganz mein Geschmack sind Slings nicht. Das hat immer so was von Swingerclub. Aber ihr Wunsch ist mir Befehl und die Welle reitet immer noch in mir. Ich bin super entspannt, während die Herrin anfängt mich festzumachen. Wollte sie mich heute eigentlich zur Abwechslung nicht fesseln? Na egal, never change a running system. Ich werde nicht mal stutzig, als sie immer mehr Riemen, Ketten, Mannschetten und Haken an mir deponiert. Ich liege einfach nur grinsend in der Sling und genieße immer noch die Welle. Wahrscheinlich wirke ich wie ein perverses Glücksbärchen.
Die Herrin platziert sich vor meine weit gespreizten Beine und beginnt mich mit zwei Fingen zu bearbeiten. Sofort ist die Welle wieder da. Der Riemen um meinen Hals ist praktisch, weil ich mich damit selbst würgen kann. Und ja, ich stehe echt mega auf Atemreduktion. Insgesamt genieße ich es in vollen Zügen, wie mich die Herrin mit den Fingern fickt. Die Welle in mir staut sich und ich steuere einem mörderischen Orgasmus entgegen. Da das erfahrungsgemäß auch mal ausgesprochen feucht enden kann, erscheint es mir nur fair, die Chefin zu warnen.
Als sie die Finger aus mir rauszieht, gehe ich davon aus, dass jetzt etwas Voluminöseres kommt. Irgendein Dildo, oder vielleicht ein Vibrator. Aber so richtig denke ich gerade nicht nach, sondern genieße einfach nur den Moment. Die Welle, die immer wieder durch meinen Körper rollt. Ich bin völlig gelöst und ich sehe wirklich nicht, was da kommt. Auch nicht als sie sagt, „Ich bin noch nicht fertig mit dir.“ Und dabei hatte ich mich gefragt, warum sie mich so gründlich fixiert. Und ich frage mich auch einen kurzen Moment lang, warum sie sich Gleitgel auf den Handballen tropft. Aber selbst wenn ich geistig reger gewesen wäre, hätte ich keinen Verdacht geschöpft.
Ungerührt rammt Undine ihre rechte Faust in meine Fotze.
Es geht schnell. In einem Wimpernschlag ist es vorbei.
Sie steckt in mir.
Ich verstehe im ersten Moment gar nichts. Und auch der Schmerzt tritt zeitverzögert bei mir ein. Aber dafür um so heftiger. „Alter, das ist zu krass. Bitte, Undine, hör auf. Ich kann das nicht. Das ist zu krass. Gelb.“ Im Nachhinein bleibt nur zu konstatieren: wie schön ich immer betteln kann, wenn Undine mir das gibt, was ich brauche. Meine Stimme ist oktaviert und flehentlich. Der Schmerz hat mich völlig überrollt. Die Welle ist jetzt erstmal gebrochen. Aber so was von.
Aber jetzt steckt sie in mir. Und das war nicht abgesprochen. Ich meine, jeder Mensch hat ja so eine Liste von Dingen, die er noch erleben will, bevor er stirbt. Fisting stand nicht auf meiner Liste. Ich quäle mich mich und jammere vor mich hin. Aber Undine ist halt auch einfach eine coole Socke. Sie lässt mich betteln und meint lapidar, „Du hast dich mir ausgeliefert. Jetzt ist es zu spät.“
Ja, schon richtig, jetzt ist es zu spät, weil du ja bereits in mir steckst.
Schicksalsergeben lasse ich den Kopf zur Seite fallen und höre auf die Stimme in meinem Ohr. Ich fange an zu atmen. Ich entspanne mich.
Einfach loslassen und machen, was Undine sagt.
man die Frau ist einfach eine Wucht….so viel Feingefühl und Gespühr wo man gerade ist…wieder ein toller Bericht von dir…
Ich merke das ich auch mal wieder nach Hamburg muss…danke fürs teilhaben…
Gut beschrieben
LG Norbert