Konsens und Verführung

Verführung im Kontext bezahlter Sex-Dienstleistungen. Gibt’s das? Darf das sein? Soll das sein?

Sie ist irgendwie ein richtig charmantes, nett versautes und durchtriebenes Luder. Aber das suchen wir ja immer in unserer Phantasie. Das es dann so herrlich gefährlich werden kann, wie bei xxx, das überrascht uns dann aber doch meist so sehr, dass man keinen klaren Kopf mehr hat und sich ihr willenlos ergibt […]

Ein „durchtriebens Luder“. Das ist es also, was ihr wollt? Mit dem Geschlechtsteil denken?

Ich will meine Gäste, meine Kunden nicht verführen! Zumindest nicht, bevor sie mir durch das Zahlen meines Honorars sehr deutlich den Auftrag dazu erteilt haben. Verführung, das hat etwas von Manipulation, vom Ausnutzen einer Schwäche des Gegenübers, gerade wenn es zum (finanziellen) Vorteil des oder der Verführenden geschieht.

Ich möchte, dass meine Gäste sich bewusst und einvernehmlich auf eine Begegnung mit mir einlassen. Einvernehmlichkeit, Konsens, ist nur dann von Wert, wenn er informiert ist, das heisst, wenn alle Beteiligten um den Inhalt und die Konsequenzen dessen wissen, worauf sie sich einlassen und sich bei klarem Verstand dafür entschieden haben.

Der Konsens unterscheidet BDSM von realer Gewalt. Egal welchen der beiden beliebten Grundsätze man zitieren möchte (SSC = safe, sane, consensual oder RACK = risk aware consensual kink), sogar wenn man vom bei physischen und psychischen Grenzgängen üblichen Metakonsens spricht: die Einvernehmlichkeit ist entscheidend. Wie aber kann jemand eine freie Entscheidung treffen, während ein anderer bewusst versucht, ihn zu manipulieren? Das widerspricht meiner Berufsethik zutiefst.

Dann lese ich in Foren Sessionberichte wie diese:

Oder sie würde mich einmal genüsslich ausnehmen, wobei sie sich dann während einer Session, bei jeder Steigerung etwas Geld aus dem Portemonnaie nehmen würde, bis sie mir alles abgenommen hätte, denn eigentlich hätte ein Sklave kein Recht sein Geld der Herrin vorzuenthalten.
Mir wurde immer heißer und trotzdem fragte ich sie, ob sie keine Lust hätte mich ein wenig mit Kerzenwachs zu behandeln. Ihre Frage nach 50 weiteren € konnte ich mit ja beantworten und ich sagte ihr, sie solle sich das Geld nehmen, was sie mit dem Hinweis, ich solle meinen Schwanz weiterwichsen dann auch tat. Natürlich sah sie auch sofort, dass ich noch 40 weitere € einstecken hatte, doch die ließ sie erst mal unangetastet.

xxx versteht es sehr gut einem Sklaven seine Wünsche und Fantasien zu entlocken, um diese dann in einer Session umzusetzen, damit sie ihn stärker an sich binden und ihn so nach und nach abhängig machen kann.

Das ist sicherlich ein extremes Beispiel, und der Autor dieses Berichtes führt im weiteren Verlauf der Diskussion die Problematik um Hörigkeit und Suchtverhalten durchaus reflektiert aus. Aber ich lese auch andernorts immer wieder ähnliches, große Bewunderung für die „reale“ Macht einer Frau über ihre Gäste. Und wenn man den BDSM-Bereich verlässt und sich das „normale“ Sexdienstleistungs-Gewerbe anschaut, dann scheint mir die Verführung und Manipulation geradezu Standard zu sein, von der teilweise sehr agressiven verbalen Anwerbung von Kunden auf dem Straßenstrich über Zungenküsse an der Appartmenttür bis hin zum kostenlosen Anblasen im Saunaclub.

Wenn ich sowas lese oder sehe, frage ich mich immer: ist das zielführend? Wollt ihr das, ihr Abnehmer unserer Dienstleistungen? Gehört das zu einem Spiel, dessen Spielregeln ich nicht verstehe, fühlt ihr euch im positiven Sinne umworben und gemeint? Oder ist das „keine Chance haben, das Angebot abzulehnen“ ein Fetisch? Wie unterscheidet man bei sowas noch Spiel und Realität? Und wenn das nicht möglich ist, wo bleibt der Konsens, wie kann man in eine Manipulation einwilligen? Ist sowas dann hinterher auch noch geil und eine angenehme Erinnerung, oder ärgert man sich anschließend über sich selbst?

Oder ist jede Werbung schon Verführung, und die Übergänge sind fließend? Natürlich will ich mit meiner Website zahlende Gäste gewinnen. Kann solch ein Thema überhaupt den Kopf ansprechen, oder ist der informierte Konsens in der Sexarbeit an sich schon eine Illusion, weil kommerzielle Erotik seitens des Kunden primär triebgesteuert angegangen wird?

Meine Texte und Fotos sollen ansprechen, interessieren, dabei bemühe ich mich allerdings um einen sachlichen Stil, wie er den Interessenten auch im informativen Vorgespräch erwartet. Andere Sexworker sprechen ihre Kundschaft eher in einem Ton an, wie er innerhalb einer Session angemessen ist. Das fände ich für mich befremdlich, denn ich weiss ja noch gar nicht, ob ich mit meinem Gegenüber überhaupt diese Intimität eingehen möchte.

Das Studio Rex, das vor meiner Zeit als Betreiberin zwei andere Kolleginnen führten, hatte ich mir damals schon deshalb ausgesucht, weil auf der Homepage der Gast in einem höflichen, sachlichen Stil empfangen wurde (und nicht mit „Knie nieder und klicke den Enter-Button in Demut, Sklave“). Diese Tradition habe ich fortgesetzt, und der Erfolg lässt mich nicht daran zweifeln, dass es richtig war, mir treu zu bleiben.

Trotzdem lässt mich meine unbändige Neugier auf Menschen und ihre Motivationen nicht los, und ich würde mich ganz besonders über Kommentare von Studiobesuchern und Sexworker-Gästen freuen, die sich von meiner Art der Selbstdarstellung und Werbung gerade nicht angesprochen fühlen. Was reizt euch stattdessen und wieso?

(Der sehr lange Thread, aus dem ich oben zitiert habe, findet sich im Original übrigens hier.)

11 Kommentare:

  1. Hallo liebe Undine

    Nun fühle ich mich gerade durch deine Art der (Web-) Präsentation angesprochen. Da bisher aber noch niemand geantwortet hat und ich durchaus versucht bin auf die aggressivere Art der Werbung an zu springen möchte ich ein paar Zeilen dazu hinter lassen.
    Manchmal bin ich sehr spontan auf der Suche nach Erfüllung. Das Bedürfnis überkommt mich so zu sagen über Nacht und der emotionale Zustand in dem ich bin dann befinde lechzt nach Befriedigung. In meinem Fall nach Unterwerfung, nach Kontrollabgaben. Und in dieser Verfassung bin ich, ganz ehrlich, anfällig für offensichtliche Versprechen von denen ich weiß daß sie nicht eingehalten werden. Manchmal will man auch was Neues aus probieren, man weiß die Dame des Vertrauens zählt das nicht zu ihren „Vorlieben“, und schwupps ist man den Verheißungen erlegen. Es ist eine Mischung aus „glauben wollen“, „Neues versuchen“ und dem Kick beides schnell zu bekommen. Das erhöht dann auch noch ein wenig das „gefühlte“ Risiko auf das man ja auch ein wenig scharf ist.

    Viele Grüße
    Nicolas

  2. Hallo Nicolas,

    die Sichtweise von jemandem, der wie du beide Ansätze je nach Stimmung verfolgt, finde ich natürlich erst recht spannend. Wie sind denn deine Erfahrungen – welche Begegnungen sind im Endeffekt befriedigender für dich verlaufen, auch im Rückblick? Oder kann man das so nicht sagen, sondern es wurde nur jeweils ein anderes Bedürfis befriedigt?

    Lieben Gruß,
    Undine

  3. Hallo Undine,

    nachdem ich kurz loswerden möchte, dass ich es sehr faszinierend finde, wie kreativ und intensiv Du Dich hier mit Deinem „Metier“ auseinandersetzt, ein paar Takte zu obigem Blogeintrag.

    Auch ich gehöre zu denen, die sich gerade durch die angenehm seriöse Präsentation des Rex dorthin „verirrt“ haben. Und ich schätze, bisher „nur“ (nicht abwertend gemeint) als Kunde von Norah, die entspannte Atmosphäre bei Euch, wo sich Kunde und Dame außerhalb des Spiels auf Augenhöhe begegnen und durchaus drei, vier private Sätze wechseln können.

    Nicolas Anmerkungen kann ich aber auch nachvollziehen. Es gibt Momente, wo gerade die unprofessionellere Variante ihren Reiz bekommt, vielleicht, weil sie viel stärker ein „privates“, zufälliges Spiel suggerieren kann, als das im Studio möglich ist. Die Unwägbarkeiten gehören dann zu dieser suggerierten privaten Zufälligkeit, es ist der Kick, den es hätte, zufällig im Café einer entsprechend veranlagten Dame zu begegnen und ins Spiel zu kommen.

    Ich hoffe, es ist einigermaßen klar geworden, was ich sagen wollte… :-))

    LG,
    Carsten

  4. Hallo liebe Undine

    Natürlich sind die mit Verstand verabredeten Treffen viel, viel befriedigender verlaufen als die Spontanen. Das hängt zwar auch mit der besseren Vorbereitung zusammen, die Emails und ein ausführliches Vorgespräch beinhalten, hat aber hauptsächlich mit dem „eingeschalteten“ Verstand zu tun. Da sagt einem dann die Erfahrung was in den Versprechungen Wahrheit oder geflunkert ist.
    Allerdings ist die Vorfreude, der Kick, bei einem kurz entschlossenen, aus dem Bauch heraus entschiedenen Besuch ungleich größer. Man weiß ja schließlich nicht genau worauf man sich einlässt.

    Vielleicht ist der Trick bei der Sache wirklich die beiden Varianten nicht zu vermischen. Die Erfüllung bestimmter, ausgefallener, durchdachter Fantasien kann man bei einem spontanen Besuch einfach nicht erwarten. Das muss einem klar sein und dafür sollte man auch besser bei Verstand sein. Aber für ein einfaches, kurzes, schmerzvolles Spiel ohne große Finesse, ich würde den Begriff „Mainstream“ verwenden, taugt so ein spontaner Besuch durchaus.
    Leider muss ich zugeben das ich diese Besuche meist bereue weil ich, mein Kopfkino, nur sehr kurzzeitig befriedigt bin und sowohl Zeit als auch Geld lieber besser investiert hätte. Und ob „Kick des Unbekannten“ und „Vorfreude“ das noch ins positive drehen können? Meistens nein. Was soll ich sagen … manchmal muss es eben sein 🙂

    Liebe Grüße
    Nicolas

  5. Zwei knappe Gedanken:

    Die Verführung: Ich wohne an einer der berühmtesten Meilen der Welt und stelle in mehr oder minder unfreiwilligen Feldstudien fest, daß das aggressive Werben der Prostituierten das Ego vieler Männer nährt. Viele erfreuen sich an dem vermeintlichen Status als Alphathier (sic!) und genießen es wenigstens für einen Moment, sich Frauen aussuchen können. Diese Gattung Mann ergötzt sich gerne an der Illusion, daß sich verführerische Frauen um ihn reißen, und verdrängt dabei gerne, daß es sich hierbei um eine wohldefinierte Dienstleistung handelt,

    Der Konsens: Der Traum anderer Männer ist es, eine sexuelle Phantasie umsetzen zu können. Hierbei erscheint mir eine deutliche Unterscheidung von Realität und Illusion notwendig, um die Illusion gemeinsam und vor allem auf Augenhöhe schaffen zu können.

  6. Das ist in der Tat soweit alles nachvollziehbar, vielen Dank an euch.

    Mich erinnert der Nervenkitzel durch das Unvorhersehbare, wie ihr ihn beschreibt, an den Erregungstransfer im Brückenexperiment, seht ihr da einen Zusammenhang?

    Was die Vermischung von Realität und Illusion angeht: bis zu einem gewissen Grad verdrängen wir ja alle innerhalb des Spiels die Realität, um uns der Illusion hingeben zu können. Aber die Entscheidung zu dieser Verdrängung kann wohl mehr oder weniger bewusst getroffen werden, und ich fühle mich meist wohler, wenn ich den Eindruck habe, mein Gegenüber entscheidet ähnlich bewusst wie ich selbst. Vermutlich, weil ich glaube, dass dann der Sprung zurück in die Realität einfacher wird, wenn wirklich mal was ernsthaft schiefläuft.

    Liebe Grüße,
    Undine

  7. Charaktere unterscheiden sich: Einige flüchten sich gerne in Illusionen, manchen fehlt gar die (Er-)Kenntnis, um zwischen der scheinbaren Realität und vermeintlichen Illusion unterscheiden zu können. Andere streben nach Erkenntnis und wollen sich vom (Irr)Glauben lösen, anderen fällt es schwer, sich Illusionen hinzugeben und sich von der (eigenen) Realität zu lösen. Daher ist dieses Thema im Rahmen eines Kommentars schwer zu erörtern. Meinen obigen Kommentar kann ich nur durch folgendes ergänzen:

    Ein Mann, der sich nach Nähe sehnt oder begehrt werden möchte, wird sich vermutlich für die Dienstleistung „Girlfriend Sex“ begeistern lassen. Ein sachliches Vorgespräch wird ihn eher verunsichern oder vielleicht sogar frustrieren, sucht der doch die Illusion der Nähe und nicht (ausschließlich) das sexuelle Abenteuer.

    Ein Mann, der seine BDSM-Neigungen nicht im Privatleben ausleben kann (oder möchte), hingegen wird ein sachliches Vorgespräch und ein ruhiges Nachgespräch zu schätzen wissen, da er damit sein gewohntes Leben gut mit dem Ausleben seiner Phantasien verbinden kann. „Girlfriend BDSM“ könnte ihn überfordern bzw. es ihm erschweren, sein Leben jenseits des Studios mit den Erlebnissen im Studio zu vereinen.

    Das Leben ist voller Reize und nicht selten hat man die Qual der Wahl. Ich finde es immer beruhigt zu wissen, daß Mann und Frau nach ihren Vorlieben selektieren können. Dies sollte auch für Sexworker und ihre Kunden gelten.

  8. Hallo Undine, hallo auch an die anderen Antworter,

    es ist doch so: der Besuch eines Studios von der Kategorie des Rex setzt einen gewissen Reflektionsprozess voraus. Das hat mit dem spontanen Puff-Besuch wenig gemein. Insofern kann letzterer wohl eher durch einen nicht geplanten vorherigen Erregungszustand begünstigt werden, während beim Rex-Besuch Eigenkontrolle und klare Definition des Geschehens eine größere Rolle spielen. Die Kunst besteht doch sowohl für die Dame als auch für den Kunden darin, trotz des kontrollierten Vorgehens, sich in einen temporären Rausch spielen zu können.

    Gruß,
    Carsten

  9. Paul schrieb:

    Ich finde es immer beruhigt zu wissen, daß Mann und Frau nach ihren Vorlieben selektieren können. Dies sollte auch für Sexworker und ihre Kunden gelten.

    Amen. Für einige Sexworker ist es ein harter Lernprozess bis zu der Erkenntnis, dass es wirklich schlauer ist, nicht jeden zu nehmen. Aber oft stellt sich heraus, dass man bei klaren Ansagen bzg. wichtiger Aspekte nicht insgesamt weniger Aufträge bekommt, sondern einfach mehr von der passenden Sorte.

    Carsten schrieb:

    Die Kunst besteht doch sowohl für die Dame als auch für den Kunden darin, trotz des kontrollierten Vorgehens, sich in einen temporären Rausch spielen zu können.

    Ich persönlich finde das gerade wegen des vorherigen kontrollierten Vorgehens einfacher – es gibt mir Sicherheit.

    Liebe Grüße,
    Undine

  10. Hallo liebe Undine, Hallo Zusammen

    Hmm, bzgl. des Brückenexperimentes würde ich dir, Undine, spontan zustimmen. Was machen wir nicht alles mit zu viel Adrenalin im Körper. Allerdings bin ich mir nicht sicher wie belastbar die Ergebnisse sind. Vielleicht müsste ich das Ganze in Detail nachlesen. Ich denke es spielt ebenfalls ein Rolle welche Mühe ich schon auf mich genommen habe. Die Gruppe die über die Hängebrücke gehen musste, um die Frau zu treffen, hatte einfach mehr investiert und somit mehr zu verlieren. Hätte ich mir die Mühe gemacht hätte ich in jedem Fall angerufen. Ich hätte eine schöne Frau aber immer angerufen, wenn sie mir denn schon ihre Telefonnummer gibt. Was für eine Frage und was für ein Test?! Und somit, für mich, nicht allein auf das Adrenalin zurück zu führen.

    Im Übrigen sehe ich die Sache eines „kontrollierten Vorgehens“ wie Undine. Wobei der Unterschied zu Carsten ja nicht groß ist wenn beispielsweise ein zu enges „Korsett“ welches die Fantasie im „Spiel“ behindert gemeint wäre. Indem ich eine vertrauensvollen Rahmen abspreche kann ich mich darin besser, freier bewegen weil ich etwas habe auf das ich mich verlassen kann und mir somit Sicherheit gibt. Das ist einfacher, sicherlich.
    Auch muss ich gestehen ist es mir lieber wenn ich den Eindruck habe mein Gegenüber entscheidet sich bewusst, weiß wofür oder wogegen er wählt. Das hat auch den einfachen Grund dass ich nicht für jeden die Verantwortung mit übernehmen möchte oder sie an jeden über die Maßen abtreten möchte. da hilft nur gegenseitige Offenheit, Augenhöhe. Vor allem als „Ausgelieferter“ will ich davon überzeugt sein das die Überlegene bei Verstand ist und sich ihrer Sache sicher ist.

    Liebe Grüße
    Nicolas

  11. Liebe Undine,

    den Aspekt des Brückenexperiments finde ich äußerst spannend. Ich habe schon lange die Vermutung, dass meine BDSM-Bedürfnisse grösstenteils durch einen solchen Erregungstranfer gespeist werden. Meine ersten sexuellen Erfahrungen erinnere ich als stark angstbesetzt (Angst vor Zurückweisung), vielleicht ist diese Verknüpfung geblieben. Andererseits möchte ich damit der Pathologisierung des BDSM nicht das Wort reden (die BDSM als Krankheit oder ‚Fehlentwicklung‘ begreift).

    Damit verbunden ist allerdings meine Befürchtung, den Erregungstransfer mit jeder Session zu stärken, was schliesslich dazu führt, dass ich ohne Angst keinen mehr hoch kriege… Hat ausser mir denn noch jemand anders diese Befürchtung (oder Erfahrung)?

    Den scheinbaren Gegensatz zwischen geplanter Aktion und dem Kitzel der Ungewisskeit versuche ich seit einige Zeit dadurch zu überbrücken, der (professionellen) Spielpartnerin nur Eckpunkte wie Tabus und Kicks vorzugeben und den Inhalt der Session ansonsten offenzulassen. Bisher ist es übrigens niemandem so gut gelungen wie Dir, Undine, diesen Spielraum für eine aufregende Session zu nutzen … :-))

    Eine andere Strategie, um eine zusätzlich Unbekannte zu schaffen ist der Zeitfaktor: ich spreche die Session schon Monate vor der Session per Email ab, so dass ich zum Zeitpunkt der Session schon vergessen habe, was ich genau schrieb… 🙂 Hierbei empfiehlt es sich, die Email zu speichern, um sie (ungelesen!) kurz vor der Session nochmal versenden zu können…

    Was den Erfolg von geplanten Sessions und ‚Notgeil‘-Sessions betrifft, der liegt bei mir klar bei den geplanten. Die Sessions, die aus spontanem Hineinsteigern am Freitagabend geboren wurden, endeten bisher zwischen ’schade ums Geld‘ und ‚zum Glück ist mir nichts passiert‘. Schlicht und einfach durch die natürlich schon vergebenen Termine bei allen verantwortungsvoll agierenden Damen…

    Zum Aspekt der Verführung: Bei einer hochqualifizierten und sehr professionell agierendenen BDSM-Sexworkerin, bei der ich mehrere Sessions hatte, hatte ich mir eine Session mit Spiel ab Eingangstür gewünscht. Der Versuch, die Session per Email vorzubesprechen, hatte mehrfach nicht geklappt, so dass ich ihr beim Betreten des Studios vorschlug, das Vorgespräch gefesselt zu führen (um schon in den Genuss der Fremdbestimmung zu kommen). Was ist passiert ? Vereinfacht: Schwanz an, Gehirn aus. Unser sonst sachliches Vorgespräch wurde zum Flirt (mit ihr und mit der Gefahr). Dabei muss ich wohl auf das eine oder andere Tabu und insbesondere mein Safewort grosszügig verzichtet haben (der einfühlsame Sklave spürt ja die unaugesprochenen Wünsche der Herrin), was ich später bitter bereut habe… Die Session ging dann auch in die Hose und endete mit Abbruch und Cola bei Kreislaufkollaps…

    Liebe Grüsse
    m.

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