Fußpflege für Fetischisten & Fortgeschrittene

Da ich extrem viel Wert auf gepflegte Füße lege und auch oft darauf angesprochen werde, wie aufwendig das Ganze denn wohl sei, gibt’s hier nun die ausführliche Version zum Staunen und Nachmachen. 😉

Hautpflege:

Wichtig für zarte Haut: das tägliche Glätten der Hornhaut an Ballen und Ferse mit einer feinen Feile (Beispiel – die Marke ist hierbei allerdings nicht wichtig, „No Name“-Versionen funktionieren genauso gut). Am besten erledigt man das unter der Dusche, wenn die Haut nass und damit weicher ist. Zu Beginn der Pflege, oder wenn man die Angelegenheit eine Weile hat schleifen lassen (tsk!), kann auch eine Raspel oder gar ein Hobel von Nöten sein, je nachdem, wieviel Haut abgetragen werden muss. Auch hier gilt wieder: es gibt keine nennenswerten Unterschiede in der Wirksamkeit verschiedener Markenprodukte. Raspel oder Hobel verwendet man besser auf trockener Haut. Im Anschluss daran kommt dann wieder die Feile zum Einsatz, um verbleibende Unebenheiten zu beseitigen.

Nach jedem Duschen: Füße eincremen! Für manche mag eine gute Handcreme oder Bodylotion genügen. Meine trockene Haut braucht etwas mehr Pflege. Spezielle Fußcremes mit 10% feuchtigkeitsspendender Urea (Harnsäure) machen die Sohlen wunderbar weich. Mein derzeitiges Lieblingsprodukt ist die Fußcreme von Eubos aus der Apotheke. Neben der angenehmen Konsistenz ist sie parfumfrei – ein echter Vorteil für Liebhaber, die zwar frisch gewaschene Füße bevorzugen, aber ihre Nase oder Zunge trotzdem nicht in einem künstlichen Blumenbouquet versenken möchten.

Nagelpflege:

Ob Natur oder Farbe, kurz oder krallig, das ist Geschmackssache. Was allerdings gar nicht geht, ist Vernachlässigung. Halb abgeblätterter Nagellack an den Zehen ist eine optische Zumutung – dann lieber runter mit dem Zeug. Ich persönlich bevorzuge meine Zehennägel möglichst kurz und bin seit mindestens 15 Jahren keinen Tag mehr unlackiert unterwegs gewesen.

Für einen perfekten Auftrag verwende man eine Schicht rillenfüllenden Unterlacks, zwei Schichten Farblack und eine Schicht schnelltrocknenenden Überlacks auf sauberen und mit Nagellackentferner oder Alkohol entfetteten Nägeln. Dazwischen jeweils ein paar Minuten trocknen lassen und das Ganze am Abend veranstalten, damit der Lack bis zum Morgen komplett durchtrocknen kann und nicht durch das Tragen von Schuhen runiert wird. Zur Nagelhaut am Ansatz und an den Seiten solltest du jeweils einen Millimeter Abstand halten, da der Lack sich dort sonst zuerst löst und dann auch insgesamt schneller abblättert. Actongefüllte Korrekturstifte sind hilfreich zum Ausbessern von Patzern. Nach Bedarf kann man das Kunstwerk alle paar Tage mit einer weiteren Schicht Überlack wieder zum Glänzen bringen. Der Überlack hält besonders gut, wenn man zuvor den darunterliegenden Lack etwas anlöst, indem man mit einem alkoholgetränkten Tuch (nicht mit Nagellackentferner!) drüberwischt.

Sollte doch mal ein Eckchen Lack am Nagelrand absplittern, hier die Reparaturanleitung: Übergang mit dem Korrekturstift oder einem in Nagellackentferner getauchten Wattestäbchen glätten, über den ganzen Nagel mit Alkohol wischen, die abgesplitterte Stelle mit einem Tropfen Farblack ergänzen, kurz antrocknen lassen, dann eine Schicht Überlack über den ganzen Nagel. Voilá, sieht aus wie neu.

Vor einigen Jahren bin ich von Lack auf UV-härtendes Farbgel umgestiegen, wie es auch in professionellen Nagelstudios verwendet wird. Der Vorgang ist noch etwas zeitaufwendiger als das Lackieren der Nägel, dafür ist die Oberfläche noch glänzender, splittert bei einwandfreiem Auftrag nicht ab und muss nur etwa alle sechs Wochen erneuert werden.

Muskelpflege:

Ein schöner Fuß besteht nicht nur aus weicher Haut und glänzenden Zehen, sondern auch aus einer kräftigen, gesunden Muskulatur. Den ganzen Tag in Schuhe, womöglich High Heels eingesperrt, verkümmert die Fußmuskulatur leider zunehmend. Barfußlaufen dagegen fördert den Muskelaufbau – je mehr, desto besser! Zuhause laufe ich grundsätzlich barfuss, und im Sommer auch gern draussen. Dabei trete ich mir übrigens selbst in der Stadt weder ständig Glasscherben ein, noch runiert der Asphalt meine Sohlen, ganz im Gegenteil. Der natürliche Abtrag ist völlig unschädlich und ersetzt sogar einen Teil der Fußpflege, und auch der Schmutz ist anschließend problemlos mit Wasser, Seife und einer Hautfeile zu entfernen. (Weitere mögliche Methoden der Säuberung bleiben der Phantasie des Lesers überlassen.) Lediglich die Kommentare der Mitmenschen sind wirklich anstrengend … eines meiner Highlights: Ich komme aus meiner Bank, wo ich gerade meine nicht unerheblichen Wocheneinnahmen eingezahlt hatte, elegant gekleidet – und barfuß. Eine ältere Dame kommt mir entgegen, mustert mich von oben bis unten und erklärt: „Kindchen, such dir mal nen Job, dann kannste dir auch Schuhe leisten!“ Äh. Ja.

Wer nicht ausreichend oft barfuß laufen kann oder möchte, dem sei regelmäßige Fußgymnastik ans Herz gelegt. Es war kein Scherz, als ich mal erwähnte, dass ich mit den Füßen Papierschiffchen falten kann. Aufgaben wie Knoten in Seile zu knüpfen, Gegenstände aufzuheben, Wäscheklammern umzustecken oder mit den Zehen einen Stift zu halten und Bilder zu malen, erhöhen Kraft und Geschicklichkeit. Wie vielseitig man solch gut trainierte Füße einsetzen kann, demonstriere ich jederzeit gern in einem etwas intimeren Rahmen. 🙂

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