Eine der Fragen, die mir von fast jeder Person gestellt werden, der ich von meinem Beruf erzähle, lautet: „Kommen zu dir eigentlich auch Frauen als Gäste“? Ja, das tun sie. Frauen buchen mich, sowohl mit Partner_in, als auch alleine. Hier der Sessionbericht einer jungen Dame, die sich nun schon zum zweiten mal für eine „Gemeinschaftserziehung“ unter meinen Fittichen mit einem meiner männlichen Stammgäste verabredet hat.
Hamburg als schönste Stadt der Welt zu bezeichnen, halte ich für weit hergeholt, aber: hier gibt es den Kiez, die Elbphilharmonie und allem Schönen voran – Undine de Riviere. Ich suche meine Spielpartner nicht nach äußeren Gesichtspunkten aus, aber Undine ist echt verdammt heiß. naughtyBoy hatte mich freundlicherweise zu einem gemeinsamen Spiel hinzugebeten. Vor einem Jahr hatte ich zum ersten Mal mit den beiden einen flag-intensiven Nachmittag verbracht und wollte das Erlebnis gerne wiederholen.
Da die Herrin im Allgemeinen in einer geräuschsensiblen Umgebung spielt, hat Naughty extra eine Suite im Catonium angemietet. Undine selbst bringt das Equipment für Flag mit und ich… naja, ich bin halt einfach dabei und versuche die kleine Runde mit charmanten, witzigen und zugleich klugen Anekdoten zu unterhalten. Der Versuch scheitert leider, weil ich die ganze Zeit verstohlen Undine mustern muss. Nur mit Mühe kann ich dem Drang widerstehen, ihr in den Nacken zu beißen, der wie weißer Marmor aus ihrer Bluse hervorschimmert. DAS wäre vielleicht ganz witzig, aber sicher nicht sonderlich klug.
Während ich mich an meinen Tagträumen ergötze, gibt Naughty den perfekten Gastgeber. Er und ich teilen die Freude an intensiven Spanking- und Flag-Sessions. Sicherlich bin ich kein blutiger Anfänger auf dem Gebiet, aber man muss neidlos anerkennen, dass er deutlich versierter und härter im Nehmen ist als die Katze. Und vor allem ist der Mann beeindruckend fit und gelenkig. Die sogenannte Internatsstellung ist zum Beispiel eine Position, die sicherlich aus gutem Grund nicht weit verbreitet ist. Der geneigte Mitleser kann ja mal Bilder suchen…
Während der Durchschnitts-Masochist eine Sessions aus eher hedonistischen Gründen bucht, oder vielleicht Katharsis sucht oder einfach nur Undine bei der Arbeit beobachten möchte, sucht Naughty mit akademischer Leidenschaft nach dem optimalen Koeffizienten. Ich glaube, er hatte davon auch schon hier im Forum berichtet. Jedenfalls forscht der Mann enthusiastisch nach dem Spielzeug, das einen möglichst hohen Schmerz bei möglichst geringer Wunden- und Spurenwirkung erzeugt.
Als Undine die Züchtigungsinstrumente des heutigen Tages auf dem Bett ausbreitet, wird mir flau im Magen. Schwere Peitschen, ein massives Paddle, diverse Kochlöffel unterschiedlicher Größe, Materialbeschaffenheit und Gewicht. Ich entdecke auch ein paar Stöcke und eine Gerte, was eher meiner Kragenweite entspricht.
“Was möchtest du denn heute erleben”, Undine schenkt mir ein Lächeln, das die Ursache für die Erderwärmung sein könnte. Ich grinse dümmlich zurück und meine innere Stimme macht mich darauf aufmerksam, dass die Herrin mich etwas gefragt hat. Leider ist mir temporär die Fähigkeit abhanden gekommen, ganze Sätze zu bilden. Liebe Mitlesenden, kennt ihr diese Momente von Selbsthass angesichts der eigenen Unfähigkeit? Also, dass ich Flag und Spanking erleben wollte, war der Herrin jetzt wahrscheinlich auch nicht gänzlich neu. Und eigentlich ist es auch nicht total überraschend, dass sie mich nach meinen Vorstellungen fragt. Naja, ich denke, ich konnte dennoch ein paar Schlagworte adäquat unterbringen. Mehr aber auch nicht.
Während ich mich noch lautlos verfluche, wird Naughty aufgewärmt. Ich weiß gar nicht, warum ich gerne dabei zusehe, wie andere Masochisten geschlagen werden. Es löst keine großartige Erregung in mir aus. Es ist eher so, als hätte man jemand anderen gefunden, der genauso daneben ist wie man selbst. Und das ist ja irgendwie ein beruhigendes Gefühl.
Allerdings geht mir der – entschuldigt den Vulgo – Arsch richtig auf Grundeis als Undine das Aufwärmprogramm bei Naughty durchzieht. Das ist nichts für schwache Nerven und bei den besonders heftigen Hieben zieht sich irgendetwas in meinem Inneren krampfartig zusammen. Ich überlege kurz, ob ich einen Anfall von Ohnmacht vortäusche – aber das würde mir an der Stelle wohl keiner abnehmen.
Kurze Zeit später stehe ich nackt und aufgeregt in einer Ecke des Raumes und bin froh, eine Wand im Rücken zu haben. Das ist natürlich eher so eine blöde Angewohnheit von mir, aber es beruhigt mich halt. Undine tigert auf mich zu und sagt einen atemberaubend, dominanten Satz, “Und nun zu uns beiden.” Ja okay, ich gebe zu, dass ich wahrscheinlich schon zu dem Zeitpunkt emotional völlig aufgedreht war. Sie hätte auch das Telefonbuch vorlesen können und es hätte mich geflasht.
Allerdings hatte ich nach den letzten Erfahrungen beschlossen, meine Taktik im Umgang mit Undine zu verändern. Wie an anderer Stelle bereits geschildert, bin ich ja sehr auf dieses Katzen-Ding festgelegt. Aber mit einer Herrin wie Undine machen Überwältigungsspiele irgendwie keinen Sinn. Es liegt nicht daran, dass sie zierlich ist. Es ist einfach nicht ihr Stil, den Spielpartner auf den Boden zu ringen, ein bisschen zu rangeln und dann mit improvisierten Fesselungen die Oberhand zu erhalten.
Undine fesselt eher mit sanften Berührungen und nach den Erfahrungen der letzten Session kann ich damit umgehen. Ich mache einfach die Augen zu und freue mich, dass mich diese tolle Frau streichelt. Das fällt mir zunächst nicht unbedingt leicht, aber die Selbstüberwindung hat sich gelohnt. Als ihre Hand über meinen Hals wandert, dränge ich meine Kehle gegen ihre Handinnenfläche. Nun, nachdem ich vorhin nicht mal einen klaren Halbsatz herausgebracht habe, ist das ein relativ deutliches Signal, was ich neben Flag und Spanking gerne möchte. Sie tut mir den Gefallen und drückt mit der Hand zu. Es ist eine sanfte, liebevoll Berührung, die meine Halsadern verengt, aber nicht wirklich bedrängend ist.
Undine bugsiert mich zum Bett und knetet meinen Hintern. Als sie sagt, dass er “süß” sei, freue ich mich und bringe meine Innere Stimme zu schweigen, die das Kompliment in Frage stellt. Ich will das jetzt genießen. Langsam, ganz langsam beginnt mich die Herrin mit der Hand aufzuwärmen. Das ist kein Schmerz, das ist pure Wellness, ein exzellentes Beispiel dafür, dass die Peitsche eben auch Zuckerbrot sein kann. Es dauert süße Ewigkeiten, bis sie die Intensität steigert.
Als sie mir die Hand in den Nacken legt, erstarre ich gehorsam, wie es sich für eine Katze gehört. Sie wispert mir ins Ohr und ich bin völlig hin und weg. Artig stelle ich mich ans Kreuz und lasse mich fesseln. An den Händen, um die Hüfte und an den Oberschenkeln. Fein, dann kann ich mich in die Fesseln werfen und darin winden. Lässig streift sie mir zum Abschluss meine Würgeleine über, die ich total zufällig mit nach Hamburg gebracht hatte………
Wir exerzieren einige Spielzeuge durch. In der Masse Stöcke, aber auch Peitsche und Tawse ist dabei. Da ich exzellent aufgewärmt bin, komme ich zwar ordentlich ins Schwitzen und Wüten, aber ich kann immer noch jeden Schlag genießen. Undine lässt sich viel Zeit mir mir, streichelt mich immer wieder und wenn ich ihre Nähe spüre, gebe ich endlich dieser Gier nach und dränge meinen Körper an ihren. Sie lässt es geschehen und goutiert es sogar, indem sie mir einige Male mit geübter Hand Mund und Nase zuhält.
An meine Belastungsgrenze stoße ich, als sie meinen Rücken peitscht. Eine Gerte, die in einer breiten Schlinge endet, hatte sie genutzt, um die Haut vorzubereiten. Aber das ist natürlich bei Weitem nicht so intensiv gewesen, wie das Spanking unterhalb der Wirbelsäule. Ein dünner Stock beißt in meine Haut und ich muss unweigerlich fluchen. Aber die Herrin gibt mir bei jedem Hieb genug Zeit, die Wellen zu genießen, die durch meinen Körper treiben. Tatsächlich sind mir Schläge auf den Rücken noch relativ fremd. Allerdings könnte ich mich daran gewöhnen. Ich freue mich jetzt schon darauf, meine Erfahrungen auszubauen.
Als Undine mich vom Kreuz losmacht, bekomme ich noch eine intensive Kuscheleinheit. Milch und Honig für die Katze. Danach bin ich fertig. Richtig müde. Aber auf diese sehr angenehme Art müde. Es ist diese Müdigkeit, die sich einstellt, wenn man lange laufen war und dann irgendetwas super Leckeres gegessen hat. Es ist auf jeden Fall eine gute Müdigkeit.