„Lustkontrolle“ von D.

Nach der bisher längsten Keuschheit von etwas mehr als 100 Tagen, hatte ich einen so intensiven Orgasmus, wie ich ihn noch nie erleben durfte. Diese Lustekstase katapultierte mich in einen Rauschzustand wie unter Drogen. Ich begriff mich als real, war mir aber eine Zeit lang nicht sicher, ob ich nicht in einem Film mit Protagonisten herumlief. Ich befand mich wie im Delirium, war glücklich und klar im Kopf, nahm jedoch meine Umgebung wie unwirklich war. Natürlich verblasste dieser Zustand nach ein paar Stunden, aber die Erinnerung daran ist und bleibt wunderschön. Später sagte ich mir, wer einmal von diesem Nektar gekostet hat, wird vom Leben nicht mehr genug bekommen. Die Erkenntnis, was mit einem so intensiven Orgasmus möglich ist, verstärkt den Wunsch nach einer weiteren, scheinbar nie endenden, Lustfahrt.

Mit dem heutigen Tag sind es wieder 58 Tage, an denen ich keusch für Undine sein darf. Viele Tage hilfloser Rolligkeit, die Undine zu meinem Besten verwaltet: die Kontrolle meiner Lust!

Lustkontrolle – rufe ich in die Welt! Lasst euch auf dieses Experiment ein. Hadert mit der Frustration unerfüllter Lust, durchlebt das Wellenbad der Gier und genießt die Dominanz der selbstgewählten Abhängigkeit! Freut Euch auf unendliche Ektase.

Lasst euch nicht von Psychologen und der allgemeinen Meinung beirren, dass Unterwerfung, Keuschheit und Masochismus auf einem Mutterkomplex oder einer anderen psychischen Störung beruhen. Viele Menschen finden ihre Erfüllung im Dienen, Bedienen und Verwöhnen – ganz normal in ihrem Beruf, ohne von der Gesellschaft zum Psychiater getrieben oder an den Pranger gestellt zu werden. Ob in der Gastronomie, in der Krankenpflege oder ganz konkret die Schuhverkäuferin, die auf Knien beim Einstieg in den Schuh hilft, alle haben den Eifer, andere glücklich zu machen. Warum diese Erfüllung dann ausgerechnet für die Sexualität nicht gelten soll, ist nur abstrus und beruht meines Erachtens auf arroganter Ignoranz und Unverständnis. Ich gehe noch einen Schritt weiter und sage, dass es mit dieser gesellschaftlichen Einstellung natürlich auch viel einfacher ist, das Konzept Patriarchat weiterhin zu verteidigen.

Zum Thema Hypnose und ist ja klar, dass er dies alles so schreibt, möchte ich nur anmerken – ja – es bewirkt etwas in einem. Ist jedoch der Geist dafür nicht empfänglich, so ist die längerfristige Wirkung ohne Belange. Somit ist das Suggestion-File „Ich bin deine Schlüsselherrin“ sicher für mich eine Verpflichtung, wäre hingegen ohne meine Submission und dem Eigenantrieb zur Keuschheit nicht haltbar. Aus meiner Sicht hat die manipulativen Versklavung im professionellen Umfeld von Sexarbeit sowieso Grenzen (unkontrolliertes skrupelloses Findom mal ausgeklammert). Diese Grenzen sind wiederum in der gesellschaftlichen NORM Struktur nur beschränkt vorhanden. Alles Schwache wurde und wird skrupellos ausgenützt. Die Missachtung von Rechte und Vorschriften der eigenen Gesellschaft, sowie Gesetze, welche die Bevormundung und Unterdrückung ermöglichen und somit Selbstbestimmung verhindern, sind allgegenwärtig. Auch hier wird der Erhalt der Struktur, der Macht & Geldvermehrung für einige wenige höher taxiert, als dem Wohl und Freiheit der Mehrheit. Alles Schwache ist gottgegeben oder sonst ein Irrtum der Natur – Schwarz-Weiß-Denken ohne Farben. Die Manipulation findet nicht in der Hypnose statt. Darum – bleibt Euch selbstbestimmt TREU und akzeptiert bitte das ANDERE – ob nun BDSM, Sexarbeit, oder was auch immer!

Liebe Undine – danke für deine Aufmerksamkeit in den vergangen Monaten. Danke für deine Augen und Ohren, die sich schon viel mehr anhören mussten als nur meine Gier. Danke für deine Begleitung, Beratung und sexuelle Bevormundung. Danke für deine Unterstützung in allen Lebenslagen. Danke für die nächste Lustreise und das unabsichtlicher Auslösen hilfloser Rolligkeit (wenn wir gerade davon sprechen …..)!

Liebe Grüsse
D.

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