Ein ganz normaler Job

Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V. (BesD) und der Ratschlag Prostitution Hamburg laden ein:

Film, Sekt und Gespräche
zum INTERNATIONALEN HURENTAG
In der St.-Georg-Kirche in Hamburg
Am St. Georgskirchhof
Am Montag, 2. Juni 2014, 19 Uhr

38 Jahre Internationaler Hurentag

Am 2. Juni 1975, besetzten 150 Sexarbeiterinnen in Frankreich die Kirche Saint Nizier in Lyon und riefen einen Generalstreik aus. Vorausgegangen waren jahrelange Repressalien, Kontrollen und Polizeischikanen. Prostituierte mussten ihre Arbeit versteckt ausüben und waren Gewalttätern schutzlos ausgeliefert.

In einer Serie von Gewalttaten bildeten 2 Morde den schrecklichen Höhepunkt. Die Frauen fürchteten um ihr Leben. Sie schlossen sich zusammen und forderten gemeinsam Freiheit in ihrer Berufsausübung. Das war der Beginn eines Generalstreiks, der sich in wenigen Tagen über ganz Frankreich ausbreitete und schließlich mit Polizeigewalt zerschlagen wurde. Das erste Mal hatten Huren durch einen Arbeitskampf weltweit und solidarisch Aufsehen erregt. In vielen anderen Ländern kam es zu Sympathieerklärungen auch außerhalb des Prostitutionsmilieus.

Der 2. Juni wurde zum „Internationalen Hurentag“ erklärt.

Ein ganz normaler Job

Unter diesem Motto wollen wir am 2. Juni den Internationalen Hurentag feiern. Denn seit den 70er Jahren ist viel passiert. Im vergangenen Jahr hat sich der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) gegründet, der für die Rechte der Sexarbeiter_innen und die Verbesserungen der Lebens– und Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit streitet. Denn noch immer ist Prostitution kein normaler Job.

Doch welcher ist das schon? Ob „Tatortreiniger“, „Krawattenverkäufer“ oder „Hure“ – jeder Beruf hat seine eigenen Besonderheiten. Wie kurios diese sein können, sehen wir in der Folge „Ganz normale Jobs“ der Kult-Serie „Der Tatortreiniger“.

In einem Gespräch mit

Katharina Marie Schubert (Schauspielerin),
Undine de Rivière (BesD),
Kai Voet van Vormizeele (CDU) und
Kersten Artus (Die Linke)

beleuchten wir die Normalität.

Moderation: Emilija Mitrovic (ver.di).

Veranstaltungsflyer zum Download
Offizieller Veranstaltungs-Link auf der Homepage des BesD

Zeitgleich findet bei Madonna e.V. in Bochum eine ähnliche Veranstaltung statt (Link).

Das geht uns alle an – Freiheit für Vielfalt

Einer Hamburger SMerin wurde – nachdem ihrem kirchlichen Arbeitgeber Fotos von ihr, auf welchen sie in spielerischer Fesselung zu sehen ist, zugespielt wurden, von der Arbeit freigestellt und nach anwaltlicher Anfrage auf eine andere Station strafversetzt. Jetzt benötigt sie unsere Unterstützung.

Nachstehende Erklärung wurde von Matthias T.J. Grimme zur Verfügung gestellt:

Aus gutem Grund gibt es in Deutschland diverse Gesetze zum Schutz der Privatsphäre sowie das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung.

Im Februar ist nun einer guten Freundin von uns das Unglaubliche passiert: Sie wurde von ihrem Arbeitgeber freigestellt, weil dieser private Fotos zugespielt bekommen hat. Ihr wurde daraufhin unverzüglich geraten, sich krankschreiben (!) zu lassen und ein vorzeitiges Vertragsende wurde ihr nahegelegt.

Was war passiert?
Sie hatte auf ihrem privaten Account in einem sozialen Netzwerk, nur für ihre Freunde sichtbar, einige Selbstportraits in spielerischer Fesselung online gestellt. Diese Bilder, die jemand unerlaubt heruntergeladen und verschickt hatte, kann man unter den unten stehenden Links abrufen. Die Folgen der beruflichen Rufschädigung sind nicht absehbar.

Der Arbeitgeber ist das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf, das sich folgende Werte auf die Fahne schreibt:
– Selbstbestimmung – Jeder Mensch soll über sein Leben selbst bestimmen können.
– Augenhöhe – Jeder Mensch soll gleichberechtigt am Leben teilhaben.
– Lebensfreude – Alle Menschen sollen voneinander lernen und miteinander wachsen.
– Buntheit – Unser Angebot soll dem Willen der Menschen gerecht werden.

Sollten diese Grundwerte nicht für alle gelten? Weiterlesen

Forced Bi

Eine beliebte Phantasie, die mir immer wieder angetragen wird, ist das Spiel mit einem zweiten Mann. Von der Herrin gezwungen zu werden, einen anderen Sklaven oder auch einen dominanten Assistenten oral verwöhnen zu „müssen“, kurbelt bei vielen submissiven Männern das Kopfkino an, selbst wenn sie sich eigentlich nicht als bisexuell definieren. Andere finden den Gedanken an Bi-Spiele einfach erregend und brauchen nur einen kleinen Schubs von aussen, um sich zu trauen, diese Träume auch in die Realität umzusetzen.

Mit solchen Interessen stößt man bei mir auf offene Ohren. Dass viele Männer das Treiben zweier Frauen anregend finden, ist allgemein bekannt – umgekehrt kommt das allerdings ganz genauso vor. Ich gebe zu: in mir steckt eine Voyeurin, und wenn das ganze dann noch als privater Porno nach meiner Regie abläuft, dann erfreut mich das gleich doppelt.

Da die Umsetzung entsprechender Anfragen leider immer mal wieder an der Logistik oder an unerwarteten Kosten scheitert, gibt es hier eine Zusammenfassung der Möglichkeiten für Bi-Orgien, Cuckold-Szenarien, Glory Hole-Erlebnisse, Forced Bi und so weiter. Weiterlesen

„Kulturstrich“ – Rotlichtführung in Hamburg/St. Georg am 16.02.2014

Kulturstrich St. Georg – Hamburg und die Huren

Neben dem weltberühmten Touristenmagnet Sankt Pauli wird oft vergessen, dass Hamburg mit dem Bahnhofsviertel Sankt Georg einen weiteren Rotlichtbezirk mit ganz eigenen Gegebenheiten und Herausforderungen zu bieten hat.

An einem frostigen Sonntagnachmittag im Februar gewähren wir Einblicke aus erster Hand: Vier mal zwischen 14:00 und 18:30 treffen sich am Hansaplatz bei einem Glühwein zum Aufwärmen interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um unter kompetenter Führung in Gruppen verschiedener Größen auszuschwärmen und Orte, Menschen und Kultur rund um das Thema Sexarbeit in St. Georg kennenzulernen.

Neben Betriebsbesichtigungen in verschiedenen „Prostitutionsstätten“, vom Stundenhotel über ein SM-Studio bis zum exklusiven Nachtclub, Gesprächsrunden mit Sexarbeiterinnen, und diversen kulturellen Angeboten wie Film oder Theater-Performance, laden die Beratungsstellen Basis-Projekt, ragazza und Sperrgebiet ein, sich bei Kaffee und Süssem zu entspannen und die Expertinnen und Experten in Ruhe mit allem zu löchern, was Sie schon immer über Sexwork wissen wollten.

Nach dem jeweils gut einstündigen Event wird die Gruppe wieder zum Hansaplatz zurückgebracht, wo sich die Teilnehmenden neu aufteilen bzw. sich verabschieden oder erstmals dazustoßen können.

Kurzfristige Programmänderungen vorbehalten.
Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Wir freuen uns über Spenden vor Ort.

Der Kulturstrich ist eine Veranstaltung des Ratschlag Prostitution Hamburg. Der RPH ist ein Zusammenschluss von Sexarbeiter_innen, Fachberatungsstellen, Verbänden, Projekten und Wissenschaftler_innen, die sich mit dem Thema Sexarbeit beschäftigen, praktische Arbeit mit und für Sexarbeiter_innen durchführen und sich gezielt für die Rechte von Sexarbeiter_innen einsetzen.

Der RPH wird von der Gewerkschaft ver.di Fachbereich 13 koordiniert.


Programm und weitere Informationen:
kulturstrich-stgeorg.tumblr.com


Dies ist eine Ankündigung zum Vormerken (und dann natürlich Vorbeikommen!), Abdrucken, Weiterleiten, Verlinken, Bloggen, in öffentliche Veranstaltungskalender Eintragen, in sozialen Netzwerken Teilen und so weiter …


Update:
Bericht im NDR Hamburg Journal
Mopo-Artikel